Postbank

Das ist unzumutbar

Die Deutsche Bank plant den Postbank Standort in Hannover aufzugeben und die Arbeitsplätze zu verlagern.
09.06.2020


Am letzten Mittwoch wurden die Beschäftigten der Postbank in Hannover über die „weitere strategische Ausrichtung“ des Standorts informiert. Anstatt nach dem Verkauf des aktuellen Gebäudes Alternativen am Standort Hannover zu suchen, sollen die Arbeitsplätze jetzt nach Hameln Verlagert werden.

Kurz nach der Verlängerung des Tarifvertrags zur Beschäftigungssicherung ist das eine  Frechheit.

Dieser Plan ist verantwortungslos und unsozial. Für den Großteil der Beschäftigten würde der Arbeitsplatz in Hameln einen erheblichen zeitlichen und finanziellen Mehraufwand bedeuten. Tägliche Fahrzeiten von zweieinhalb Stunden und mehr können den Beschäftigten nicht zugemutet werden.

Hier in Hannover arbeiten keine Investmentbanker die für ein hohes sechsstelliges Gehalt gerne bereits sind einem Job hinterherzuziehen. Für die Beschäftigten hier bedeutet diese Entscheidung, dass die Zeit die sie künftig in der S-Bahn oder auf der Straße verbringen soll bei Ihren Familien oder zu Ihrer Erholung fehlen wird. Und das nur, wenn dieser erhebliche Zeitliche Mehraufwand überhaupt erbracht werden kann.

Dazu der Betriebsrat: „Die Verlagerung des Standortes Hannover nach Hameln ist ein Tiefschlag für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere für die vielen Teilzeitbeschäftigten im Kundenberatungscenter der Postbank Direkt GmbH. Die Ignoranz des Vorstandes, trotz der klar definierten Grenzen des gerade erst verlängerten, TV Beschäftigungssicherung, ist für uns unvorstellbar. Mit Vereinbarkeit von Familie und Beruf, hat das nichts zu tun.

Wir werden die kollektivrechtlichen Möglichkeiten des Betriebsrates, den Arbeitgeber juristisch zur Einhaltung des TV Beschäftigungssicherung zu zwingen, in jedem Fall voll ausschöpfen. Sofern erforderlich, setzen wir dabei auch auf die Mithilfe aller Beschäftigten des Standortes Hannover.“

Ver.di fordert den Erhalt des Postbank Standorts in Hannover. Statt die Beschäftigten im wahrsten Sinne des Wortes auf die Straße zu schicken, muss nach einer Alternative in Hannover gesucht werden. Büroraum gibt es auch hier genug.