GeoIT

Arbeitszeit ein großes Thema

Der ver.di Länderarbeitskreis (LAK) GeoIT diskutierte die ver.di Arbeitszeitbefragung und blickte dabei auch in Richtung der zukünftigen Tarif- und Besoldungsrunde der Länder. Aufgrund ihres zeitnahen Wechsels in den Ruhestand verabschiedeten sich die ver.di-Kollegen Klaus Sykora und Uwe Lindemann aus dem LAK GeoIT.
08.07.2024

„Das Thema Arbeitszeit ist in aller Munde.“ Es wird von stetig steigendem Druck auf der Arbeit im öffentlichen Dienst, sowohl bei Bund und Kommunen als auch bei den Ländern gesprochen: Die Ursachen sind der Personalmangel, aber auch Unklarheiten in der Arbeitsorganisation, z. B. durch halbherzig durchgeführte Digitalisierungsprozesse oder fehlende Investitionen. Die Forderung nach Entlastung kommt in vielen Gesprächen vor.
Ver.di wollte es genau wissen und führte in diesem Jahr eine Arbeitszeitbefragung durch.

Die von ver.di in Auftrag gegebene Arbeitszeitbefragung ist die bislang umfangreichste Umfrage zu verschiedenen Arbeitszeitthemen und den sich daraus ergebenden Herausforderungen im öffentlichen Dienst.
An der standardisierten Befragung haben sich fast 260.000 Beschäftigte aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes beteiligt.
Nach der Vorstellung der Ergebnisse wurden diese diskutiert, denn die Daten zeigen eine hohe bis sehr hohe Belastung der Beschäftigten auf.

 
ver.di LAK GeoIT (nicht vollzählig) v.l.n.r.: Kai Lippert, Reinhold Willenborg, Klaus Sykora, Ole Cappelmann, Uwe Lindemann, Jörg Köcher, Imke Hennemann-Kreikenbohm

Diese sind besonders hoch, wenn in Wechselschicht oder Schicht und/oder nachts/am Wochenende/an Feiertagen oder in besonderen Arbeitsformen, wie Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft, geteilte Dienste gearbeitet wird. Wird aus Gründen der Arbeitsbelastung die normale Arbeitszeit überschritten, gelingt es nicht immer, dies später durch Freizeit auszugleichen. Fast 50 % der Befragten gaben an, dass dies gar nicht oder nur in geringem Maße gelingt.

Ein Teil der Beschäftigten verzichtet sehr häufig oder oft auf Pausen, um das Arbeitspensum zu schaffen. Die vorliegenden Daten geben Hinweise auf bereits bestehende gesundheitliche Risiken und Gefährdungen und zeigen einen hohen Bedarf nach Kompensation und Entlastung.

Deutlich mehr als die Hälfte der Befragten gehen davon aus, dass sie unter den derzeitigen Anforderungen wahrscheinlich nicht ohne gesundheitliche Einschränkungen bis zum Rentenalter arbeiten können. Das sagen auch junge Beschäftigte!

Klar ist, in den anstehenden Tarifverhandlungen geht es zunächst um mehr Geld im Portemonnaie. Die ver.di Arbeitszeitbefragung im öffentlichen Dienst hat aber auch gezeigt, dass die Belastungen hoch und die Arbeitsbedingungen unattraktiv sind. Die Ergebnisse der Arbeitszeitbefragung werden eine Grundlage für zukünftige Tarifrunden darstellen.
ver.di, die Gewerkschaft für GeoIT