Am 8. und 9. Februar 2024 trafen sich die Landeserwerbslosenausschüsse (LEA) von Niedersachsen-Bremen und Nord (Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) zu einer gemeinsamen Tagung in der ver.di-Bildungsstätte in Undeloh. Wo stehen wir mit unserer Arbeit im Erwerbslosenausschuss auf Landesebene? Haben wir gemeinsame Themen? Wollen wir künftig bestimmte Themen gemeinsam bearbeiten? Geht das gemeinsam besser?
Diese Fragen haben die Ehrenamtlichen gemeinsam mit dem Landeserwerbslosensekretär Niedersachsen Bremen, Matthias Hoffmann, der Bundeserwerbslosensekretärin Christine Glaser-Riechel und der Landesleiterin Niedersachsen-Bremen, Andrea Wemheuer, bewegt.
Neben dem Bericht von Andrea Wemheuer zu den wichtigsten politischen Themen, hat sie die Einteilung, der vielen Themen-Vorschläge in Gruppen übernommen. Dabei konnten vier Schwerpunktthemen erfasst werden. „Politische Themen“, „Weiterentwicklung der Gremienarbeit“, „Gegen Rechts“ und das Thema „Fortbildung“ an dem die Ehrenamtlichen künftig gemeinsam arbeiten wollen. Für jedes Thema wurden Verantwortliche benannt.
Für das Thema „Fortbildung / Bildungsangebote“ war die Bildungssekretärin des ver.di-Landesbezirks Nord, Imke Keiser, eingeladen. Die Präsentation der möglichen bzw. der bereits bestehenden Selbstlernangebote im Online-Bildungszentrum (OnlineBiZ) waren beeindruckend.
Aus dieser Inspiration ist noch an diesem Tag ein Rahmen für ein Selbstlernangebot für Erwerbslose entwickelt worden. Der Hintergund dafür sollen die wichtigsten und immer wiederkehrenden 20 Fragen sein, die an die Berater*innen für Erwerbslose und Aufstocker*innen gestellt werden.
Es ist festgestellt worden, dass die Fragen im Rahmen des SGB II, SGB III und SGB XII für Erwerbslose, aber auch für Betriebs- und Personalräte sowie ehrenamtliche Sozialrichter*innen bisher bei den Bildungsangeboten bzw. den Seminaren kaum eine Rolle spielen. Das soll zumindest durch ein Selbstlernangebot im OnlineBiz verbessert werden.
Wobei sich die ehrenamtlichen Berater*innen einig sind, dass dafür auch Seminare – möglicherweise über ver.di b+b – angeboten werden sollten. Diese Thematiken rund um das SGB II, SGB III und SGB XII bedürfen aufgrund der weiter fortschreitenden Einkommensungleichheit und einer weiter ansteigenden Zahl von Menschen, die von ihrem Einkommen und/oder ihrer Rente nicht mehr leben können, deutlich mehr Aufmerksamkeit in den Gewerkschaften und in der Bildungsarbeit!
Verabredet wurde, dass Imke Keiser gemeinsam mit zwei ehrenamtlichen Kollegen ein mögliches Selbstlernangebot einholt und diese die 20 Hintergrundfragen entwickeln.
Die Arbeit hat an diesen beiden Tagen allen Freude gemacht und neue Motivation gegeben und es wurde von den beiden Landeserwerbslosenausschüsse beschlossen, künftig zu den wichtigsten Themen gemeinsam zu arbeiten. Über das Format wird noch entschieden. Auch die überregionale Arbeit vor Ort unter gemeinsamer durchführbarer Zielsetzung soll verstärkt werden. Aber auch die Anregung von Außen ist gefragt und erwünscht. Gerne können weitere Landeserwerbslosenausschüsse diese Idee aufnehmen und gemeinsam mit dem Nachbarlandesbezirk überlegen, ob eine Zusammenarbeit sinnvoll sein könnte.
Die beiden Landesbezirkserwerbslosenausschüsse haben außerdem eine gemeinsame Erklärung verabschiedet zu der ewigen und nicht endenden Polemik zum Bürgergeld „Solidarität statt Spaltung – Fakten statt Polemik zum Bürgergeld“. Schaut euch die Fakten an, inkl. der Rechenbeispiele, die ebenfalls verlinkt sind: https://t1p.de/SolidaritaetstattSpaltung
Die Teilnehmer*innen aus dem Bezirkserwerbslosenausschuss Weser-Ems haben ihre Sichtweise zur Erwerbslosenpolitik und -arbeit in ver.di ebenfalls schriftlich verfasst und in Undeloh verteilt. Der Text macht nachdenklich, schaut rein: https://t1p.de/ELO-Politik-und-Arbeit-in-verdi
Allen Teilnehmer*innen sei herzlich gedankt für ihre Mitarbeit und die konstruktive und ergebnisorientierte Diskussion!