Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Niedersachsen und Bremen übt scharfe Kritik an den heute verkündeten Filial-Schließungen bei Galeria. „Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle betroffenen Kolleg*innen“, sagt ver.di-Landesfachbereichsleiterin Sabine Gatz. Der Konzern hat heute angekündigt, in Niedersachsen und Bremen fünf seiner Kaufhäuser zu schließen.
Nach mehr als 18 Jahren der Sanierung und des damit verbundenen Gehaltsverzichts stehen die Existenzen von mehr als 630 Beschäftigten auf dem Spiel. Von der Schließung betroffen sind ganz konkret die niedersächsischen Filialen in Braunschweig (ca. 185 AN), Celle (ca. 60 AN), Hildesheim (ca. 80 AN), Oldenburg (ca. 70 AN) sowie in Bremen (ca. 235 AN). „Wir werden alles tun, um den betroffenen Beschäftigten in dieser Situation zu helfen“, kündigt Gatz an. „Wir fragen uns aber auch: Was hat eigentlich René Benko, der Eigentümer der Kaufhauskette, unternommen, um den Konzern zu retten? Warum wird er seiner sozialen Verantwortung ein weiteres Mal nicht gerecht?“, sagt Sabine Gatz.
Zum Jahreswechsel 2020 hatte die Karstadt Warenhaus GmbH mit der Galeria Kaufhof GmbH fusioniert. Zu dem Prozess konnte es nur mit Hilfe eines Integrationstarifvertrags und den damit verbunden finanziellen Beiträgen durch die Beschäftigten kommen. Im November hatte die Konzernleitung des angeschlagenen Konzernes dann überraschend bereits zum zweiten Mal das sogenannte Schutzschirmverfahren beantragt.
„Die Mitglieder der ver.di-Bundestarifkommission und die Betriebsräte haben nichts unversucht gelassen, um das Schlimmste doch noch
zu verhindern“, sagt Gatz. „Die Fehler sind hausgemacht, die Corona-Krise wirkte dabei als Brandbeschleuniger“, kritisiert die Gewerkschafterin. Management um Management habe sich bei dem Konzern die Klinke in die Hand gegeben. Das durch die ver.di-Bundestarifkommission und die Betriebsräte geforderte Zukunftskonzept für den Verbleib der restlichen
Warenhäuser wurde von der Unternehmensleitung verschleppt. „Und schon wieder zahlen die alleinerziehende Verkäuferin und die Familienväter mit ihren geringen Einkommen für die Fehler des Managements“, sagt die Fachbereichsleiterin
Gatz kündigt Unterstützung für alle betroffenen Kolleg*innen an. ver.di werde mit Infoveranstaltungen und Rechtsberatung versuchen, alle jetzt zu klärenden Fragen zu beantworten und weiter für den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze kämpfen.
Rückfragen: Sabine Gatz, 0175/228163
Tobias Morchner
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