„Feuerwehrleute und Bürger in Gefahr“
ver.di kritisiert den Antrag der SPD und Bündnis 90/Die Grünen des Stadtrats Hameln zur Absenkung des hauptamtlichen Feuerwehrpersonals in den Nachtstunden
Der ver.di Landesfachvorstand Feuerwehr Niedersachsen/Bremen und ver.di organisierte Feuerwehrleute der hauptamtlichen Wachbereitschaft Hameln haben mit großer Verwunderung die Pläne zur Neugestaltung des Brandschutzes in Hameln zur Kenntnis genommen. Zunächst wurde durch die Politik ein Feuerwehrbedarfsplan beschlossen, der vorsieht, dass nach zehn Minuten mindestens zehn Einsatzkräfte an der Einsatzstelle eingetroffen sein sollen. Im Anschluss reichten die Fraktionen der SPD und Bündnis90/Die Grünen einen Antrag ein, der die Personalstärke der hauptamtlichen Kräfte in der Zeit von 19 Uhr abends bis 7 Uhr morgens von neun auf sechs Einsatzkräfte reduzieren soll. Das steht der Empfehlung des Gutachters im Feuerwehrbedarfsplan entgegen, wonach mindestens neun hauptamtliche Einsatzkräfte rund um die Uhr für die Sicherheit im Brand- und Hilfeleistungsbereich vorgehalten werden sollten, um die Schutzziele für die Bevölkerung der Stadt Hameln zu gewährleisten.
Die Absenkung der Personalstärke von der hauptamtlichen Wachbereitschaft hat zur Folge, dass ein zügiges und schlagkräftiges Vorgehen an einer Einsatzstelle nicht mehr vollumfänglich möglich ist. „Wir kritisieren die geplante Absenkung auf das Schärfste. Die hauptamtliche Wachbereitschaft Hameln muss so ausgestattet werden, dass sie rund um die Uhr schlagkräftig aufgestellt ist und für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen kann“, sagt Mario Kraatz, der Vorsitzende des ver.di Fachvorstands Feuerwehr.
Durch die reduzierte Personalstärke in der Nacht kann ein Sicherheitstrupp für die eingesetzten Kräfte der hauptamtlichen Wachbereitschaft in kurzer Zeit nicht gewährleistet werden. Dadurch können die Einsatzkräfte im Falle eines Brandes erst nach dem Eintreffen des ersten Fahrzeugs der Freiwilligen Feuerwehr in den Innenangriff (Brandbekämpfung) und zur Menschenrettung vorgehen, so schreibt es die Feuerwehrdienstvorschrift 7 vor. Eine schnelle Menschenrettung ist dadurch nicht mehr in allen Fällen gewährleistet.
Mario Kraatz sagt deutlich: „Eine Feuerwehr kann man nicht nach Kassenlage mit Personal und Fahrzeugen ausstatten, es geht hier um Menschenleben!“
Ver.di fordert den Rat der Stadt Hameln auf, den Feuerwehrbedarfsplan gemäß den Empfehlungen umzusetzen und ist gerne zu konstruktiven Gesprächen bereit. Diese Einsparmaßnahme, welche zu Lasten der gesamten Bevölkerung von Hameln geht, wird ver.di nicht mittragen.
ver.di-Feuerwehr Niedersachsen/Bremen.
Rückfragen: Mario Kraatz, 0173/4752010
Tobias Morchner
Pressesprecher
ver.di-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen
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