Nicht nur in der Vorweihnachtszeit schleppen sie im Akkord Pakete und Warensendungen und sind zugleich besonders von Lohn- und Sozialdumping betroffen: die zahlreichen Beschäftigten, die mit Werkverträgen oder bei Sub-Subunternehmern in der Paketbranche arbeiten. 16 Millionen Pakete werden in Deutschland pro Tag verschickt. In der Woche vor Weihnachten oder an Aktionstagen wie dem sogenannten Black Friday steigt die Zahl der Sendungen noch weiter an. Dabei stellen die Zusteller*innen nicht selten Sendungen mit einem Gewicht zwischen 40 und 50 Kilogramm zu, obwohl das Höchstgewicht bei Paketen maximal 31,5 Kilo betragen darf. Regelmäßig kommt es vor, dass die Betroffenen bis zu 300 Pakete in ihrem Fahrzeug und pro Tag bis zu 220 Stopps haben.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) macht sich seit Jahren für faire und gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in der Zustellung der immer weiter boomenden Paketbranche stark. Jetzt hat sich ver.di für ein Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmer*innenrechten in der Paketbrache in Deutschland ausgesprochen. „Das neue Gesetz muss analog zu den gesetzlichen Regelungen gestrickt sein, die seit Anfang 2021 in der Fleischindustrie gelten“, sagt Thomas Warner, der zuständige Fachbereichsleiter im ver.di-Landesbezirk Niedersachsen Bremen bei einer Veranstaltung am Montag in Bremen. In der Fleischindustrie sind unter anderem Werkverträge und Leiharbeit seit Januar 2021 untersagt.
Im Einzelnen fordert die Gewerkschaft:
„Es ist unerträglich, zu welchen menschenfeindlichen Arbeitsbedingungen die Paketzustellung in unserem Land täglich sichergestellt wird. Jeder Tag des Nicht-Handels ist ein vergebener Tag für die Beschäftigten“, sagt Thomas Warner. ver.di in Niedersachsen und Bremen weist in dieser Woche mit verschiedenen Aktionen auf die Missstände in der Paketbranche hin. Eine zweite Aktionswoche ist für Mitte Dezember geplant.
Tobias Morchner
Pressesprecher
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