Beide Seiten liegen noch weit auseinander
Bei den Verhandlungen über eine verbindliche, individuell einklagbare Regelung zur Entlastung der Beschäftigten an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) liegen beide Seiten noch weit auseinander. „Der Arbeitgeber hat grundsätzlich akzeptiert, dass schichtgenaue, bedarfsgerechte Personalbesetzungen in den Bereichen festgeschrieben werden und dass Beschäftigte, die dennoch in unterbesetzten Schichten arbeiten müssen, einen Belastungsausgleich in Form zusätzlicher freier Tage erhalten sollen – das ist schon mal gut“, sagt ver.di-Landesbezirksleiterin Andrea Wemheuer. „Inhaltlich aber ist das erste Arbeitgeberangebot enttäuschend und weit davon entfernt, die nötigte Entlastung zu bringen.“
Demnach sollen Beschäftigte erst nach zehn belastenden Situationen eine zusätzliche Freischicht erhalten. Zudem will der Arbeitgeber die Zahl der jährlich möglichen Entlastungstage begrenzen. „Insgesamt wäre das schlechter als diejenigen Entlastungs-Tarifverträge, die an anderen Universitätskliniken vereinbart wurden“, sagt Meret Spengler, Auszubildende an der MHH und Mitglied der ver.di-Tarifkommission. „Dass die Arbeitgeberseite das so anbietet, zeigt, dass wir nun den Druck erhöhen müssen.“
Die Teamdelegierten und die ver.di-Tarifkommission haben vor diesem Hintergrund heute entschieden, die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik einzuleiten. Sie soll vom 27. September bis einschließlich 08. Oktober stattfinden. „Es ist nun schon 143 Tage her, seit die Beschäftigten die MHH zu Verhandlungen aufgefordert haben. Sie erwarten nun ein Ergebnis“, sagt David Matrai, der bei ver.di in Niedersachsen für das Gesundheitswesen zuständig ist. „Es liegt am Arbeitgeber, nun schnell zu einer guten Vereinbarung zu kommen und so weitere Belastungen für die Patientinnen und Patienten zu vermeiden. Wir sind dazu bereit.“ Trotz der laufenden Urabstimmung sollen die Verhandlungen zwischen ver.di mit der MHH in Vertretung des Landes in den kommenden Tagen fortgesetzt werden.
„Die politisch Verantwortlichen haben immer wieder erklärt, dass sie die Forderungen der Krankenhausbeschäftigten verstehen und teilen. Der verbalen Unterstützung müssen jetzt Taten folgen“, fordert Matrai. „Die Landesregierung muss nun ausreichende finanzielle Mittel für eine wirksame Regelung an der MHH zur Verfügung stellen. Hier sind nicht zuletzt der Ministerpräsident und der Finanzminister gefragt.“
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Tobias Morchner
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