Starkes Signal an die Arbeitgeber: Rund 3500 Beschäftigte des Sozial- und Erziehungsdienstes aus ganz Niedersachsen waren am Dienstag in Hannover im Warnstreik
Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen, Beschäftigte der Behindertenhilfe und andere Mitarbeitenden des Sozial- und Erziehungsdienstes aus ganz Niedersachsen sind am Dienstag in einen ganztägigen Warnstreik getreten. An der zentralen Demonstration mit anschließender Kundgebung in Hannover nahmen rund 3500 Betroffene teil. „Damit haben sie ein starkes Signal vor der dritten Verhandlungsrunde an die Arbeitgeber gesetzt, um endlich Bewegung in den Tarifkonflikt zu bekommen“, sagt Martin Peter, Fachbereichsleiter im ver.di-Landesbezirk Niedersachsen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 16./17. und 18. Mai in Potsdam und Berlin statt. Die Gespräche waren ursprünglich nur für zwei Tage angesetzt. Kurzfristig wurde das Treffen um einen Tag verlängert.
Auf der Kundgebung am Dienstag auf Hannovers Opernplatz appellierte Ute Gottschaar, die stellvertretende Landesbezirksleiterin, an die Arbeitgeber, endlich ein ernstzunehmendes Angebot vorzulegen: „Der Ball liegt jetzt bei den Arbeitgebern. Wir sind hartnäckig und haben einen langen Atem“, sagte Gottschaar. „Ich weiß eins gewiss: Eure Arbeitsbedingungen müssen sich ändern, ihr braucht einfach mehr Entlastung und mehr Fachkräfte“, sagte sie weiter.
Eine von den Streiks betroffenen Mutter unterstütze mit einem kurzen Beitrag die Aktionen der Gewerkschaft. Sie hatte ihren Sohn mit auf die Bühne gebracht.: „Ich möchte meinen Sohn gut in einer Kita aufgehoben wissen, er soll gute Betreuung, Erziehung und Bildung erfahren.“ Diese Ziele umzusetzen, sei aber in der derzeitigen Situation schwierig, die Personaldecke in den Kitas sei dünn, die Erzieher*innen gingen auf dem Zahnfleisch, sagte sie weiter.
Der nächste Streik in diesem Tarifkonflikt ist für Donnerstag, den 12. Mai in Bremen geplant.
ver.di fordert in diesem Tarifkonflikt:
Hintergrund:
In Niedersachsen sind von den Tarifverhandlungen direkt betroffen:
In Bremen sind direkt betroffen:
Tobias Morchner
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