Emder Verkehrs und Automotive GmbH

ver.di ruft zu eintägigem Warnstreik im Emder Hafen auf

Pressemitteilung vom 27.10.2023

Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten der Emder Lagerhaus und Automotive GmbH (ELAG) am heutigen Freitag, 27. Oktober 2023, zu einem Warnstreik auf. Anlass für die Aktion sind die derzeit laufenden Lohnverhandlungen bei der ELAG. „Nach drei Verhandlungsrunden sind die Positionen noch viel zu weit auseinander“, sagt ver.di-Verhandlungsführer Reiner Schäl. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass der Streik Auswirkungen auf die Be- und Entladung Land und auf den Schiffen haben könnte.

Die ELAG ist eine 100-prozentige Tochter der EVAG (Emder Verkehrs und Automotive GmbH). Sie ist als deren Dienstleister für Logistik und Hafendienstleistungen für weltweite Verkehre tätig. Im Januar 2023 wurden beide Unternehmen von der Volkswagen Group Services GmbH übernommen. Allerdings arbeiten die Beschäftigten der ELAG zu schlechteren Bedingungen und deutlich niedrigeren Löhnen, als ihre Kolleg*innen bei der EVAG. Und das bereits seit 20 Jahren.

Der Einstiegslohn bei der ELAG liegt um 3,75 € pro Stunde unterhalb des Lohnes bei der EVAG. Er liegt also bei 14,65 Euro pro Stunde. Das entspricht einem Bruttolohn von 2.549 Euro. „Den Beschäftigten reicht es jetzt. Sie wollen die unterschiedliche Bezahlung nicht weiter hinnehmen“, sagt Reiner Schäl. Es gelänge nicht mehr, neue Beschäftigte zu finden und die aktuell Beschäftigten zu binden, so der Gewerkschafter weiter. Die Folge: die EVAG bestellt Monat für Monat Leiharbeiter, um ihr Auftragsvolumen erledigen zu können. Leiharbeit, die deutlich teurer ist, als die Arbeit der ELAG. ver.di sind Zahlen bekannt, nach denen bis zu 40 Prozent der Aufträge durch Leiharbeit ausgeführt werden. „Wir fragen uns, warum man nicht bereit ist, mehr in das eigene Personal zu investieren, anstatt teure Leiharbeit einzukaufen. Leiharbeit, die nicht nur Auftragsspitzen abfängt, sondern Monat für Monat die Regelarbeit erledigt“, sagt Schäl.

ver.di fordert für die Beschäftigten der ELAG eine Anhebung der Löhne um durchschnittlich 3 Euro pro Stunde. Bislang habe die Arbeitgeberseite lediglich im Schnitt 70 Cent pro Stunde, sowie eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 550 Euro angeboten, sagt Reiner Schäl. „Das gleicht weder die Härten der Inflation, noch die daraus entstandenen Reallohnverluste aus. Wir fordern die Arbeitgeberseite auf, mit einem ernsthaften Angebot an den Verhandlungstisch zurück zu kehren.“ Ein weiterer Verhandlungstermin wurde bislang nicht vereinbart

 

Rückfragen: Reiner Schäl, 0160/90611237

 

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Tobias Morchner
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