Rund 50 Beschäftige der städtischen Bäder in Hannover haben am Montag vor dem Neuen Rathaus gegen das geplante Sparprogramm der Landeshauptstadt demonstriert. Aufgerufen zu dem Protest, unmittelbar vor der Sitzung des Sportausschusses, hatte die Gewerkschaft ver.di. Die Demonstrierenden und die Gewerkschafter*innen befürchten im Zuge des seit Wochen kontrovers diskutierten Haushaltskonsolidierungskonzepts eine Schließung oder eine Privatisierung von städtischen Schwimmbädern. Die Teilnehmenden forderten den Erhalt der städtischen Bäder in ihrer jetzigen Form.
In der Drucksache zum Haushaltskonsolidierungskonzept XI, dem Sparprogramm der Landeshauptstadt, ist auch der Punkt Effizienzsteigerungen im Bäderbetrieb aufgeführt. Dazu heißt es, es solle eine „Prüfung neuer Strukturen, einschließlich Einbeziehung Vereine/Verbände in Betrieb und Standorte“ vorgenommen werden. Konkretere Aussagen finden sich nicht in dem Programm. Dies führt im Fachbereich 52 bei den Beschäftigten zu Unruhe und Besorgnis.
„Es geht nicht nur um den Erhalt von zahlreichen, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen. Die städtischen Bäder sind ein fester Bestandteil unserer Stadtgesellschaft“, sagte Jens Grude, ver.di-Vertrauensmann und ÖPR-Vorsitzender im Fachbereich Sport, Bäder und Eventmanagement. Viele Angebote, wie Schwimmunterricht und Frauenschwimmen fänden dort statt. Aber auch den Schwimmsport-Vereinen und der DLRG seien diese eine Heimat. „Wir möchten Bäder und Sporteinrichtungen bieten, die für die Menschen in Hannover bezahlbar und besuchbar bleiben“, sagte Grude. Sorgen machten sich die Beschäftigten auch um die Ausbildung von mehr als 13 Fachangestellten für Bäderbetriebe. Diese Fachkräfte würden für eine gesicherte Zukunft der städtischen Bäder dringend benötigt.
„Nach der Wiedereröffnung der Bäder nach der Corona-Pause haben die Beschäftigten Konzepte erarbeitet und haben sich engagiert dafür eingesetzt, dass der Betrieb wieder anläuft. Aber auch während der Schließung waren viele Kolleg*innen in anderen Fachbereichen im Einsatz und haben dort ausgeholfen“, sagt Grude. In der aktuellen Energiekrise trage der Fachbereich 52 ebenfalls aktiv mit dazu bei, Energie zu sparen.
„Wenn dann die städtischen Bäder in einem solchen Sparprogramm auftauchen, ist das mehr als enttäuschend für die Beschäftigten. Wir fordern die Landeshauptstadt auf, so schnell wie möglich zu erklären, was genau mit den städtischen Bädern geplant ist“, sagt Sabrina Basti, ver.di-Gewerkschaftssekretärin. Die Gewerkschaft stehe grundsätzlich an der Seite der Kommunen, wenn es um die Forderung nach einer bedarfsgerechten Finanzausstattung durch Bund und Länder geht. Forderungen dazu hat ver.di bereits seit langem aufgestellt. Geändert hat sich bei den politischen Entscheidungen dazu jedoch deutlich zu wenig.
Tobias Morchner
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