Die zweite Runde der Tarifverhandlungen im Einzelhandel in Niedersachsen und Bremen ist am Dienstag ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Auch bei den heutigen Gesprächen mit den Arbeitgebern im Großhandel Niedersachsen sind die Fronten verhärtet. Deshalb ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten zu einem Streiktag am 08. Juni 2023 auf. Eine zentrale Kundgebung dazu ist in Hannover geplant.
Bei den Gesprächen im Einzelhandel hatten die Arbeitgeber am Dienstag das ursprüngliche Angebot lediglich um 13 Euro als Mindestentgelt ab dem Abschlussdatum, sowie um 2,5 Prozent ab dem 01.02.2025 erweitert. „Das alles ist immer noch völlig unzureichend und bedeutet für die Betroffenen einen Reallohnverlust“, sagt Sabine Gatz, die ver.di-Verhandlungsführerin. Zudem beinhalte das Angebot keine Attraktivitätssteigerung für Auszubildende, eine zu lange Laufzeit und eine Inflationsausgleichsprämie, die verrechenbar mit früheren Zahlungen sein soll. „Das können wir nicht hinnehmen“, so Gatz weiter.
Bei den Tarifverhandlungen im Handel ist es üblich, dass die Angebote im Arbeitgeberlager immer bundesweit koordiniert und im Bundesgebiet gleichlautend vorgetragen werden. So auch in dieser Runde. „Deshalb war klar, dass wir am Dienstag kein besseres Angebot bekommen würden und unsere Forderungen nochmals mit Streiks untermauern müssen“, sagt Gatz. Die Beschäftigten im Einzelhandel gehen am 08. Juni gemeinsam mit den Kolleg:innen aus dem Großhandel auf die Straße, weil dort ebenfalls durch die Koordinierung der Arbeitgeber absehbar ist, dass es kein Vorankommen in den Verhandlungen geben wird.
Aktion Hannover:
Kundgebungsbeginn 11 Uhr Goseriedeplatz, anschließend Demo durch die Innenstadt mit Zwischenkundgebungen (Schillerdenkmal, Kröpcke, Platz der Weltausstellung, Bahnhofstrasse). Anschließend Abschluss auf dem Goseriedeplatz.
Hintergrund:
ver.di fordert 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die
Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge und ein rentenfestes Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde.
In der Branche sind rund 330.000 Beschäftigte in Niedersachsen und rund 28.000 Beschäftigte in Bremen tätig.
Kontakt:
Sabine Gatz 0175/2281638
Tobias Morchner
Pressesprecher
ver.di-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen
Goseriede 10, 30159 Hannover
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